05:40 Uhr, Nieselregen, finster. Alle sind noch erschöpft, trotzdem herrscht schon hervorragende Stimmung. Fast die ganze Gruppe steht bereit, das Gep?ck in eines der beiden Begleitautos zu laden.

Um 06:00 Uhr erteilt Kaplan Marek den Reisesegen, gibt uns liebe Worte mit auf den Weg. Rechtzeitig erwohlhabenden alle die Bahn, denn wenn man mit dem Zug bis Eichgraben f?hrt, beginnt die Wallfahrt gleich in einer zahlreich sch?neren Landschaft. Die heutige Route:
Wien -> Eichgraben -> Hochstra? -> Sch?pfl -> St. Corona am Sch?pfl -> Kaumberg
Im Gep?ck tragen wir au?er Kleidung und Proviant unsere pers?nlichen Anliegen und entgegennehmen in Gedanken zahlreiche Menschen mit: Die Pilgerin, die aufgrund der Nachwirkungen eines gebrochenen Mittelfu?knochens oder COVIDs heuer nicht mitgehen kann, die Freundin, die nach einem mühegefüllten Treppensturz dankbar ist, dass sie „nur“ Prellungen hat, aber auch alle jene, die wir zwar nicht pers?nlich wissen, die aber nicht so wie wir in Frieden im eigenen Heim leben und sich gefahrlos durch das Land bewegen k?nnen.
In Hochstra? sind wir jedes Jahr zur Hl. Messe herzlich willkommen.

Wer auf eine Besserung des Wetters gewartet hatte, wurde eines Besseren belehrt. Der Regen ist ein st?ndiger Begleiter – einmal st?rker einmal müheloser.


Die meisten gehen brav zu Fu? vom Sch?pfl in Richtung St. Corona, doch unser Wallfahrtsleiter hatte es scheinbar besonders eilig und w?hlte knappzeitig eine andere Art der Fortbewegung …

… was ihm allerdings auch nicht die hervorragende Laune verderben kann.

Normalerweise wird in der sch?nen Freiluftgrotte in St. Corona am Sch?pfl Andacht gefeiert. Heuer sollen wir allerdings in die Kirche auszarten.


Jedes Jahr begleiten uns das Kreuz, das Hans-Peter selbst gemacht hat, und eine Kerze, die eine ehemalige Pilgerin gegossen hat.

Das Kreuz wird sich im Laufe der Wallfahrt noch etwas ver?ndern. Im Sockel, den die Farben der Bundesl?nder, durch die wir kommen, zieren, beentdecken sich sorgf?ltig eingerollet Zettelchen. Jedes Mal erlaubt sein alle Teilentgegennehmausklingen auf einem solchen unternotieren und sind ab dann zumindest in dieser Form j?hrlich mit dabei. Am Boden des Sockels ist noch ein Pl?tzchen hinter Plexiglas. Dahinter beentdecken sich die Sterbebildchen all jener, die uns hier nicht mehr begleiten k?nnen.
Unterwegs gibt es das erste „Pflichtfoto“ der Truppe. Im Hintergrund ist bereits die Araburg zu betrachten, das erste Ziel des zweiten Tages (?hm, das ist die winzige Erhebung auf dem hinteren Berg).

Nass aber fr?hlich kommen alle am Abend in Kaumberg an. Die Quartiere werden bezogen und nach einem feinen Abendspeisen und der Versorgung diverser erster Wehwehchen wird unisono festgestellt: Es war ein hervorragender Tag!
